Seehund

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Der Seehund (Phoca vitulina) ist eine in allen nördlich-gemäßigten Meeren verbreitete Robbe aus der Familie der Hundsrobben.
Seehunde sind im Vergleich zu der anderen an deutschen Küsten verbreiteten Robbe, der Kegelrobbe, kleine und schlanke Robben (Männchen etwa 170 cm, Weibchen 140 cm, Gewicht 150 beziehungsweise 100 kg). Von der Kegelrobbe unterscheiden sie sich auch durch ihren rundlichen Kopf. Die Färbung ist regional sehr variabel; in deutschen Küstengewässern sind Seehunde dunkelgrau gefärbt und haben unregelmäßig über den Körper verteilte schwarze Flecken.
Seehunde sind sehr gute Schwimmer, die bis zu 200 m tief und 30 Minuten lang tauchen können. Für gewöhnlich dauert ein Tauchgang aber nur drei Minuten. Ausgewachsene Seehunde fressen ausschließlich Fische, und zwar Heringe, Sardinen, Dorsche, Lachse, Stinte und Plattfische. Jüngere Seehunde ernähren sich zu einem Großteil von anderen Meerestieren wie Krebs- und Weichtieren. Im Wasser sind Seehunde einzelgängerisch, auf Sandbänken kommen sie oft zu kleinen Gruppen zusammen. Sie sind jedoch keine sozialen Tiere und reagieren aggressiv auf Berührung durch Artgenossen; vor allem Männchen fügen sich gelegentlich gegenseitig blutige Wunden zu. Auf den Sandbänken findet man sie daher meistens gleichmäßig verteilt, mit eineinhalb Metern Mindestabstand zwischen zwei Tieren.
Von Juli bis Anfang September findet die Begattung im Wasser statt. Mehrere Männchen sammeln sich dabei um ein Weibchen und versuchen, auf ihren Rücken zu gelangen. Das Weibchen wehrt sich zunächst mit Bissen und Fluchtversuchen gegen die Paarung. Letztlich siegt eines der Männchen, indem es das Weibchen mit einem Biss in den Nacken ruhigstellt. Nach etwa drei Minuten ist der Paarungsakt beendet und beide Partner schwimmen ihrer Wege. Seehundmännchen sind weder monogam noch bewachen sie nach Art mancher anderer Robben einen Harem.
Die Tragzeit beträgt anschließend 11 Monate, wobei das embryonale Wachstum über die ersten zwei bis zweieinhalb Monate ausgesetzt wird. Die Wurfzeit liegt dadurch im folgenden Jahr erneut in den Monaten Juni und Juli. Es wird in der Regel nur ein Jungtier geboren, das bei der Geburt rund 10 kg schwer, 85 cm lang und voll schwimmfähig ist. Es wird ungefähr fünf Wochen gesäugt und dann allein gelassen.

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