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Die Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera) ist eine spätblühende Art aus der Gattung der Ragwurzen (Ophrys) der Familie der Orchideen (Orchidaceae).
Um auf die besondere Gefährdung dieser Art aufmerksam zu machen, wurde die Bienen-Ragwurz vom Arbeitskreis Heimische Orchideen zur Orchidee des Jahres 1995 gewählt.
Die Bienen-Ragwurz ist ein ausdauernder, krautig wachsender Knollengeophyt, der Wuchshöhen von 20 bis 50 cm erreicht. Zwei bis vier Laubblätter sind in einer Rosette angeordnet und 6 bis 13 cm lang. Die Grundfarbe der Blätter ist grün mit silbrigem „Schimmer“. Die Blattrosette treibt bereits im frühen Herbst aus.
Die Blütenstände sind lockerblütige Ähren mit drei bis zehn Blüten. Die Kelchblätter sind hell bis kräftig rosa gefärbt und bei vollständig geöffneter Blüte meist weit zurückgeschlagen. Die Kronblätter sind grün bis rosa, oft behaart und 3 bis 8 mm lang. Die Lippe ist ausgebreitet dreilappig und 10 bis 15 mm lang. Die Mittellappen sind dunkelbraun, das Basalfeld ist hellbraun. Das Mal ist gräulichblau mit hellem Rand, umgreift das Basalfeld mehr oder weniger. Das Anhängsel ist sehr groß, von vorn aber in der Regel nicht sichtbar, da sich der Rand des Mittellappens nach hinten umschlägt. Die Seitenlappen besitzen große, behaarte Höcker.
Die Blüten der Bienen-Ragwurz werden nur selten von Insekten fremdbestäubt. In der Regel kommt es zur Selbstbestäubung. Dabei krümmen sich die Pollinienstiele nach unten und bringen so die Pollinien mit der Narbe in Berührung. Dies ist bei den Orchideen sehr selten, denn meist beruht hier die Fortpflanzung auf Fremdbestäubung.
Die Anzahl blühender Pflanzen schwankt von Jahr zu Jahr beträchtlich. Je trockener der Winter und Frühling, desto geringer die Anzahl. Im Jahrhundertsommer 2003 war die Zahl sehr gering. Nur an leicht beschatteten oder etwas feuchteren Standorten konnte man mehrere blühende Pflanzen beobachten. Auch wurde die Anzahl der Pflanzen in einigen Regionen stark dezimiert; im Herbst trieben deutlich weniger Blattrosetten aus als im Herbst zuvor.
Die Pflanzen sind mitunter nicht sehr langlebig. Oft blühen sie nur wenige Male und verschwinden dann wieder oder sie benötigen wieder einige Jahre bis zur nächsten Blüte. Grund dafür dürfte die Selbstbestäubung sein. Der Aufwand an Energie für die Samenproduktion schwächt die Pflanzen.
Seit Anfang der 1990er Jahre wird verstärkt die Besiedelung neuer Standorte beobachtet, an denen sie noch nie zuvor gesehen wurde. An geeigneten Standorten kann die Anzahl der Pflanzen in nur wenigen Jahren stark ansteigen. Vom Samen bis zur blühfähigen Pflanze dauert es nur drei bis vier Jahre.
Blütezeit: Anfang Juni bis Anfang Juli
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