Sumpf-Stendelwurz

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Die Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris), die auch als Weiße Sumpfwurz, Echte Sumpfwurz oder Sumpf-Sitter bekannt ist, ist eine Art aus der Gattung der Stendelwurzen (Epipactis) innerhalb der Familie der Orchideengewächse. Die Namen nehmen Bezug auf die von dieser Art bevorzugten feuchten Standorte.
Die Sumpf-Stendelwurz ist eine sommergrüne, ausdauernde, krautige Pflanze. Sie bildet eine kriechende Grundachse mit abwärts gerichteten, behaarten Wurzeln und entwickelt lange, stark verzweigte, waagrechte Rhizome als Überdauerungsorgane. Während der Wachstumszeit werden mehrere Neutriebe gebildet. So kommt es zu einer vegetativen Vermehrung. Der aufrechte Stängel erreicht Wuchshöhen von 20 bis 50 Zentimetern. Besonders kräftige Exemplare können bis zu 80 Zentimeter hoch werden. An seinem Grund sitzen zwei bis vier schuppenartige, grün oder violett überlaufene Blätter. Die fünf bis acht zweizeilig angeordneten Laubblätter sind im unteren Drittel des Stängels lanzettlich bis eiförmig spitz geformt mit einer Länge von 5 bis 10 Zentimeter und einer Breite von 2 bis 4 Zentimeter. Darüber sind sie tragblattartig geformt mit einer Länge von 2 bis 4,5 Zentimeter.
In Deutschland hatte die Sumpf-Stendelwurz einst eine weite Verbreitung. Die dichtesten Vorkommen liegen in Bayern in den Alpen und im Alpenvorland. In Thüringen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg gibt es ebenfalls noch in geringerem Maß mehrere aktuelle Nachweise. In den anderen Bundesländern sind die Vorkommen selten oder sehr selten geworden und weit verstreut. Nördlich der Mainlinie ist sie in Mitteleuropa seltener als südlich von ihr.
Die Sumpf-Stendelwurz braucht kalk- oder basenreichen, stickstoffarmen, sickerfeuchten oder zumindest zeitweise staunassen, feinkörnigen und humusreichen Boden. Sie kommt zuweilen auch in kalkfreien Feuchtgebieten vor. Sie besiedelt nasse Dünentäler, Pfeifengraswiesen, Quell- und Niedermoore, sickernasse Hänge, Seeufer, wechselfeuchte Mulden in Flussauen und lichte Kiefern- und Pappelwälder. Sie ist lichtliebend und daher auf eine niedrige Vegetation oder auf Mahd angewiesen. Zu nährstoffreiche Böden werden gemieden, ebenso eine zu starke Beschattung. Selten wächst sie auf trockeneren Böden, zum Beispiel in Begleitung des Helm-Knabenkrauts.

Blütezeit:     Juni bis August

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